Topfavorit Adler Mannheim hat auch im Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) keinen souveränen Durchmarsch geschafft.
Wie schon gegen die Straubing Tigers im Viertelfinale droht dem hoch gehandelten Titelkandidaten auch gegen die Grizzlys Wolfsburg das Aus. Nach dem 1:2 nach Verlängerung steht es in der Best-of-Three-Serie 1:1 – den Mannheimern hilft am Freitag (20.30 Uhr/MagentaSport) im entscheidenden Aufeinandertreffen nur ein Sieg.
«Wir hatten viele Scheibenverluste in der neutralen Zone. Wolfsburg hat im letzten Drittel das Momentum bekommen, weil wir überflüssige Strafen genommen haben», kritisierte Trainer Pavel Gross und war unzufrieden mit dem früheren Stanley-Cup-Champion Andrew Desjardins.
Vor dem entscheidenden Gegentor durch Anthony Rech (66.) verpasste es der Kanadier, den Puck aus der Gefahrenzone zu bringen. «Wenn die Scheibe in der Luft war, spielen wir einfach mit dem Schläger und nicht mit der Hand», haderte Gross nach der Niederlage bei seinem Ex-Club bei «MagentaSport».
In der anderen Halbfinal-Serie fügten die Eisbären Berlin dem Favoriten-Schreck ERC Ingolstadt die erste Niederlage in den diesjährigen Playoffs zu und erzwangen mit dem 3:2 nach zweimaligem Rückstand ebenfalls ein entscheidendes Spiel drei. «Das war ein Charaktersieg», meinte Nationalstürmer Marcel Noebels: «Wir standen mit dem Rücken zur Wand, haben aber nie aufgehört, an uns zu glauben.»
Dass Ryan McKiernan die Berliner 63 Sekunden vor dem Ende zum Sieg schoss, gibt den Eisbären Zuversicht. Am Freitag hat Berlin als bestes Vorrundenteam des Nordens gegen Ingolstadt Heimrecht (18.30 Uhr/MagentaSport). «An der Chancenverwertung müssen wir noch etwas arbeiten, wir hätten das Spiel heute schon deutlich früher entscheiden können», sagte Noebels: «Am Freitag wird es wieder eine hart umkämpfte Partie. Wir sind aber bereit und mit uns ist zu rechnen.»